Das Draußen nach Drinnen holen

Schönheit ist vergänglich, heißt es. Doch dem Unternehmen Organoid Technologies GmbH ist es gelungen, die zarte Eleganz von Blättern, den rustikalen Charme von Moos und die filigrane Grazie von Blüten festzuhalten. Mehr noch: Organoid holt die Natur auf nachhaltige und innovative Weise in den Innenraum. Die dekorativen Naturoberflächen finden sich sowohl an Wänden, als auch an Möbelstücken und Accessoires. Und so hat es die Tiroler Almwiese sogar schon bis nach Tokio und Dubai geschafft.


Ein flirrendes Gefühl von purem Sommerglück. Ein nostalgisches Erinnern an unbeschwerte Kindertage: Der Duft von Heu weckt Emotionen. „Jeder, der in den Bergen wohnt oder zumindest schon einmal hier war, verbindet mit dem Aroma frischen Heus ein Gefühl“, meint Alexandra Jehart. Sie ist nicht nur die „Frau vom Chef“, wie sie sich lachend selbst betitelt, sondern bei Organoid auch für die Kommunikation zuständig. Zu Recht. Denn die Begeisterung für die Produkte ist selbst durch die Telefonleitung spürbar. Doch zurück zum Heu. Denn dort wurde das Unternehmen quasi geboren.

 

Der Traum vom Bauernhof und eine „dufte“ Idee

Raus aus der Stadt. Rein ins Landleben. Mit dem Kauf eines Pitztaler Bauernhofes erfüllten sich Alexandra und Martin Jehart einen lang gehegten Traum. Beim Renovieren der alten Gemäuer stellten die beiden fest: Mit herkömmlichen Baumaterialen werden wir nicht wirklich warm. Wie so oft entstehen die besten Ideen im Tun. Oder besser gesagt: Beim Heuwenden. „Was wäre wenn…?“ Um es kurz zu machen: Ja, es funktionierte! Nach einigem Tüfteln war klar, dass sich Heu auf Platten pressen lässt, um später im Innenraum als Wandpaneel oder Tischplatte Glanz in die Hütte zu bringen.

 

Die Natur nutzen. Die Natur erhalten.

Seit der Gründung des Unternehmens im Jahr 2012 hat sich einiges getan. So siedelte die Werkstatt zunächst vom hofeigenen Stadel in eine größere Halle, vor fünf Jahren fand Organoid dann im neuen Gewerbegebiet von Fließ seine Heimat. „Dort haben wir jede Menge Platz für Maschinen und Lager“, erklärt Alexandra. Und diesen Platz braucht es auch. Die Nachfrage nach den Tapeten, Platten und Textilen, die hier mit Heu, Blumen, Moos, aber auch Exotischem wie Kaffeepulver oder Jasminblüten veredelt werden, steigt stetig. „Die Sehnsucht nach der Natur wird immer größer, schließlich leben wir ein einer hochtechnologisierten, durchstrukturierten Welt“, meint Alexandra Jehart: „Unsere Kunden, also Innenausstatter, Designer, Tischler oder Architekten, schlagen mit unseren Oberflächen eine Brücke zurück zur Natur.“ Und die liegt den Jeharts am Herzen. In Zusammenarbeit mit dem Naturpark Kaunergrat rief Organoid ein Projekt ins Leben, das maßgeblich zur Pflege und zum Erhalt wertvollen Natur- und Kulturraums beiträgt. Die Tapete „Fließer Schmetterlingswiese“ ist einzigartig. Das sorgsam getrocknete Heu stammt von ungedüngten und in sorgsamer Handarbeit gemähten Wiesen. „Unsere Bauern ernten das Heu nur einmal und besonders spät im Jahr, so können die Pflanzensamen ausreifen und der Bestand wird nachhaltig gesichert “, erklärt Alexandra. Das freut besonders die 1.300 Schmetterlingsarten, die auf den Fließer Sonnenhängen einen der selten gewordenen Rückzugsorte gefunden haben.

 

Vielfältig wie die Natur selbst

Während die Oberfläche „Almwiesn“ der absolute Kundenliebling ist, begeistert sich Alexandra vor allem für „Mous hellgrian“: „Nicht nur die Farbe ist schön, auch die Geschichte dahinter. Unser Moos ist quasi ein Reststoff aus der Produktion von so genannten Moos-Wänden und somit ein nachhaltiges Upcycling-Produkt“. Ein weiterer Liebling, die Vanille, ist derzeit jedoch nicht erhältlich: „Die Rohstoffpreise sind in letzter Zeit durch die Decke gegangen und somit unerschwinglich geworden“, so Jehart. Doch zum Glück gibt es jede Menge Alternativen, oft sogar liegen diese direkt vor der Haustüre. Das Hotel Haldensee etwa begrüßt seine Gäste an der Rezeption mit getrocknetem Schilf vom gleichnamigen See, die Chefleute des Hotel Die Berge in Sölden machten sich eigenhändig daran, Lärchennandeln zu sammeln, um diese dann von Organoid in einen Sichtschutz für den Wellnessbereich verwandeln zu lassen. „Wir sind selbst oft erstaunt wo und vor allem wie unsere Produkte zum Einsatz kommen.“ Inzwischen werden Handyhüllen, Brillengestelle oder sogar Särge mit den Oberflächen aus dem Hause Organoid veredelt. Selbst in Dubai, Tokio oder London sind sie zu finden. Nebst der Originalität der Produkte ist es auch die nachhaltige Denkweise, die Kunden wie Jurys renommierter Preise über die Jahre überzeugte. Das Tiroler Unternehmen wurde neben dem reddot award auch schon mit dem interior innovation award, dem european product design award und dem green product award ausgezeichnet. Der Erfolg gibt den Jeharts und Mitgründer Christoph Egger nicht nur Recht, sondern spornt auch an. Seit Kurzem erzeugt eine neue Maschine Rollenware. So kann kosteneffizienter und in größeren Mengen produziert werden. Bis dato ist Organoid der Platzhirsch am Markt. „Mitbewerber haben wir keine“, so Alexandra Jehart.

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