unsereins: Würdest du dich als neugierig bezeichnen?
Nina: Ja, absolut. Diese Neugier ist unerschöpflich – und der Wissensdurst, wie die Dinge gemacht werden. Ich fordere meinem Mann ab und zu beim Spazierengehen etwas Geduld ab, wenn ich von einem Bauzaun nicht wegkomme, weil ich wissen will, wie da was gemacht wird.
unsereins: Der Bauernhof deiner Großeltern war eine wichtige Spielwiese für dich. Warum?
Nina: Ich bin ja in Innsbruck geboren, aber meine Großeltern hatten eine Bauernschaft im Bregenzerwald – mit Hochalm. Die Sommer der Kindheit habe ich dort verbracht und ich habe es geliebt, weil man mit der Sonne aufsteht und schlafen geht, den Rhythmus der Natur übernimmt, weil man ganz nah an den Tieren und an der Natur dran ist. Was ausschlaggebend war, dass ich dort gelernt habe, dass man Dinge selbst reparieren kann. Man hat keine Scheu davor, selbst Hand anzulegen und Dinge wieder zum Funktionieren zu bringen. Was ja bedeutet, dass man sie meist auseinanderlegt, um die einzelnen Komponenten zu verstehen, Teile ersetzt oder repariert und sie dann wieder zusammenbaut. Das ist auch eine Methode von uns – im Produktdesign – dass wir als erstes immer versuchen, zu verstehen, wie funktionieren die Dinge bisher und wo kann man sie verbessern und optimieren.
unsereins: Deine Naturnähe und dein technischer Kopf wurden auf dem Bauernhof geprägt. Wie wurde denn deine Kreativität gekitzelt? Kannst du dich daran erinnern?
Nina: Es gibt gar nicht so den einen konkreten Moment, wo ich das Gefühl gehabt habe, jetzt weiß ich, was ich machen will. Ich habe von klein auf immer schon gebastelt und gewerkelt und gezeichnet und habe immer das Bild von mir in der Zukunft gehabt, Gestalterin zu sein. Ich bin dann zur Architektur gekommen, weil wir in Innsbruck eine tolle Architektur-Uni haben.