Das aktuelle Bild Tirols ist hauptsächlich geprägt von alpinen Sehnsuchtsbildern, die der Tourismus seit den 1920er Jahren geschaffen hat: Berge, Klettern, Wandern, Skifahren, Tradition – um diese Themen kreist vor allem auch die internationale Wahrnehmung des Landes. Diese Bilder und Klischees sind mächtig – und verstellen zugleich den Blick darauf, was die Gegenwart ausmacht und was die Zukunft des Landes in Ergänzung zum Wahrgenommenen auch ist bzw. sein könnte.
„Als Lebensraum Tirol Gruppe wollen wir die Aufgabe wahrnehmen, ein modernes, zeitgemäßes und komplettes Bild Tirols zu zeichnen“, betont Josef Margreiter, Geschäftsführer der Lebensraum Tirol Gruppe. So entstand die Idee zur einer filmischen Kommunikationsreihe, um die tradierten Sehnsuchtsbilder zu ergänzen und die Marke Tirol von einer vorwiegend touristisch geprägten Identität zu einer breit getragenen Lebensraummarke weiterzuentwickeln. Margreiter: „Die Filme zeigen Szenen aus dem Alltag Tirols – unaufgeregt, facettenreich, liebevoll, mit Ironie und einem Augenzwinkern in Szene gesetzt. Diese kurzen Streiflichter beziehen die unterschiedlichsten Themen mit ein, von Landwirtschaft über Kultur, von Sport über Bildung bis zu High-Tech und Gesundheit. Durch das Zusammenfügen all dieser Mosaiksteine entsteht eine Tirol-eigene Mischung, dieses ganz besondere Profil unseres Landes.“ Zudem machen die Filme deutlich, dass neben dem Tourismus auch viele andere Branchen zum Wohlstand und zur Lebensqualität in Tirol beitragen.
Ironisch, heitere, überraschend neue Reflexionen über den eigenen Lebensraum
Die Kreatividee wurde über einen Wettbewerb gesucht und gefunden – sechs Künstler:innen und Kreative aus dem In- und Ausland wurden geladen, ihre Ideen zu präsentieren. Am Ende ging ein Trio als Sieger hervor: Der Fotograf, Filmemacher und Illustrator Martin Fengel aus München, Grafikdesigner Mirko Borsche, u.a. Gründer des Magazins „Neon“ sowie der Musiker Andreas Schett, kreativer Kopf der „Musicbanda Franui“, ein weit über die Grenzen des Landes erfolgreiches Tiroler Ensemble.
Sie überzeugten mit der Herangehensweise, unter dem Claim „100 % Tirol“ ein authentisches und zeitgemäßes Bild von Tirol zu erzählen sowie den Blick auf das zu lenken, was es im Land an Facettenreichtum und Stärken gibt. „Anstatt geschönter und inszenierter Werbefilme zeigen wir im Vorübergehen produzierte Ausschnitte aus dem täglichen Leben, also das Besondere im Alltäglichen. Gleichzeitig bringen die Filme die Offenheit, Kreativität und Innovationsfähigkeit der Menschen, Unternehmen und Institutionen Tirols zum Ausdruck. Dadurch entsteht ein gleichermaßen nahbares wie modernes Bild Tirols,“ erklärt Filmemacher Martin Fengel.
Die Kurzfilme werden neben der besonderen Art der Produktion auch durch zwei zentrale Bestandteile charakterisiert: dem Claim „100 % Tirol“ sowie einer eingängigen akustischen Signatur. „Die akustische Signatur eines jeden Films – eine aufsteigende Quart in den unterschiedlichsten Variationen, von einem Instrument gespielt oder in ein Alltagsgeräusch integriert – ist der Beginn der Melodie ‚Tirol isch lei oans‘, des wohl bekanntesten mit ‚Tirol’ beginnenden Liedes. Durch die Fragmentarisierung auf die ersten beiden Töne wird das Ganze vom historischen Ballast befreit und radikal modernisiert. Tirol wird damit auch zu einer Marke, die man singen kann“, fügt Franui-Mastermind Andreas Schett hinzu.
„Die Ausspielung der Filme erfolgt in einem ersten Schritt innerhalb Tirols. Wir wollen damit engagierte, leidenschaftliche, kreative, offene und mutige Menschen erreichen. Natürlich möchten wir aber auch bei der Tiroler Bevölkerung insgesamt eine Reflexion über den eigenen Lebensraum anstoßen,“ fasst Margreiter zusammen.
Die Clips teasern ein Thema an, auf der
Website wird dieses durch Storytelling mit Wissenswertem über Land und Leute ergänzt.
Prominent besetzte Premiere von 100 % Tirol
Die Kommunikationsreihe wurde gestern Montag in St. Bartlmä der Öffentlichkeit präsentiert. Das Programm spannte einen Bogen von der Historie zur Moderne und spiegelte den Facettenreichtum Tirols wider: Die Kurzfilme wurden auf der großen Leinwand gezeigt, während deren Protagonisten live auf der Bühne erschienen. Gleichermaßen gekonnt wie charmant führte Antonia Moretti durch den Abend und gab literarische Zitate über Tirol zum Besten, musikalisch sorgten eine Abordnung der Wiltener Musikkapelle sowie Manu Delago mit Band für Begeisterung. Unter den rund 200 Gästen wurden u.a. gesichtet: Landestheater-Intendantin Irene Girkinger, Musikerin Julia Moretti, Querdenker Andreas Braun, Choreograf Enrique Gasa Valga, ASI-Chef Ambros Gasser, Landesrätin Eva Pawlata, die Kultur-Expertinnen Melanie Wiener und Dorothea Zanon sowie Innsbrucks Stadtmarketing-Chefin Heike Kiesling.
