Blond

09.05.2025
Kultur
Landwirtschaft
Große Augen, blonde Mähne, zierlicher Körperbau. Noch dazu freundlich, zuverlässig, intelligent und unerschrocken. Kein Wunder, dass der Tiroler Haflinger so beliebt ist.
Wenn man Haflinger auf einer Bergwiese grasen sieht, geht einem das Herz auf. Wenn sie zum Galopp ansetzen und mit ihren wallenden Mähnen über die Wiesen laufen, ist man verliebt. Heute sind die Tiroler Haflinger aus vielen Gründen begehrte Sport- und Familienpferde, wenn sie nicht gerade die Bergwiesen Tirols verschönern. Gezüchtet worden sind sie einst für einem ganz anderen Zweck.

Das Geburtsjahr dieser einzigartigen Pferderasse ist 1874, als eine Tiroler Gebirgspferdestute und ein Araberhengst in den Südtiroler Alpen Eltern wurden. Der erste Haflinger wurde geboren! Dieses Hengstfohlen gilt als erstes Haflingerpferd, auf ihn können alle weiteren Hengste und Stuten in der Zucht zurückgeführt werden.

Das leichte, warmblutähnliche Gebirgspferd erwies den Menschen rund um den Ort Hafling, von dem das Pferd seinen Namen hat, große Dienste. Die Bergbauernhöfe im Hochgebirge waren nur schwer erreichbar, zu steil und ausgesetzt waren die Pfade. Ein Arbeitspferd wie ein Noriker hätte es nie geschafft, unbeschadet dorthin zu kommen. Aber die geländegängigen kleinen Haflinger, die damals noch etwas stämmiger waren, schafften das genauso gut wie das Ziehen von Pflügen in der Steile oder das Ziehen von Baumstämmen in höhe gelegenen Waldregionen.



Als nach dem ersten Weltkrieg Südtirol von Nordtirol getrennt wurde, war Hafling plötzlich ein italienischer Ort. Die meisten Zuchthengste gab es in Österreich. Und so wurden ca. 100 Zuchtstuten nach Nordtirol geholt, um die Zucht zu stabilisieren. Der erste Haflinger-Zuchtverband der Welt wurde 1920 in Zams gegründet. Während des zweiten Weltkrieges war das Haflingerpferd als Lasten- und Zugtier begehrt, deshalb war es noch etwas stämmiger als die heutigen Haflinger, so wie wir sie kennen. Nach dem Krieg wurde es ruhiger um die Haflinger, da vermehrt Traktoren auf den Bauernhöfen eingesetzt wurden.

Trotzdem wurde weiterhin darauf geachtet, dass die Rasse erhalten blieb. Kurz nach dem zweiten Weltkrieg, 1947, richtete der Haflinger-Zuchtverband den Fohlenhof am Schloss Wagrain in Ebbs ein, um die fachgerechte Weiterzucht der Haflinger zu garantieren. Mit großem Erfolg, denn aufgrund der oben erwähnten vielen positiven Eigenschaften entwickelte sich der Haflinger, der artenmäßig zu den Ponys gehört, vom einstigen Zug- und Lastentier zu einem eleganten und äußerst beliebten Sport- und Familienpferd.



Noch heute ist der Fohlenhof in Ebbs das Weltzentrum der Haflinger Zucht, aber zu Hause ist die Tiroler Schönheit inzwischen in über 70 Ländern dieser Welt. Der Tiroler Haflinger hat weltweit eine große Fangemeinde, sogar Queen Elisabeth II aus England hatte 1969 im Rahmen eines Staatsbesucht zwei Haflinger Stuten mit nach Hause genommen. Sie waren ein Gastgeschenk des ehemaligen Bundespräsidenten an die Queen gewesen.

Der Fohlenhof in Ebbs ist nicht nur Zuchtstätte, er ist auch Reitzentrum und ein beliebtes Ausflugsziel für ganz Tirol - heuer mit einer großen Weltausstellung.



Haflinger Weltausstellung

Video: Martin Fengel
Fotos: Fohlenhof Ebbs/Bildarchiv, Anita Baumgartner

„Ausflugsziele wie der Fohlenhof in Ebbs bereichern die Freizeitqualität in Tirol, indem sie verschiedene Erlebnisse an einem Ort bündeln. Das Gestüt bietet Einheimischen wie Gästen bei jedem Wetter eine interessante Erfahrung und ermöglicht aufgrund seiner langjährigen Historie umfassende Einblicke in die Welt der Pferde und gleichzeitig die direkte Begegnung mit den Tieren – sei es beim Reiten oder Kutschenfahren. “

Karin Seiler, Geschäftsführerin der Tirol Werbung

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